23.07.2015
Sechs Millionen Euro hat der Erweiterungsbau gekostet, 3.500 qm ist er groß und vom ersten Tag an praktisch voll vermietet. Mit über 300 Gästen feierte das Softwarezentrum am 22. Juli 2015 die Einweihung des nunmehr vierten Bürogebäudes auf dem Technologiecampus im Westen Böblingens. Damit können insgesamt 110 IT-Firmen auf mehr als 12.000 qm Bürofläche ihrer Arbeit nachgehen.
Ein Jahr vor dem zwanzigjährigen Jubiläum des vom Land Baden-Württemberg 1996 initiierten Zentrums sagte der Geschäftsführende Vorstand Hans-Ulrich Schmid: „Wir haben eine Entwicklung genommen, von der die Gründerväter sicher nur geträumt haben. Das politische Ziel, einen positiven Beitrag zum Strukturwandel in der Region Stuttgart beizutragen, wurde mehr als erreicht.“
Schmid betonte gegenüber den Gästen, dass hier Unternehmergeist und Technikbegeisterung erfolgreich mit wirtschaftlicher Kompetenz verbunden werden.
Viele Unternehmen seien von Anbeginn Teil des Erfolgsmodells und mit dem Softwarezentrum gewachsen. So ist beispielsweise die Firma sLab, ein erfolgreicher Hersteller von Gebäudemanagement-Software und Unternehmen der ersten Stunde, mit in den Neubau eingezogen. Aber auch zahlreiche Zugänge sind auf die Erweiterung zurückzuführen. In den vergangenen zwei Jahren sind 35 Unternehmen hinzugekommen. Vor allen Dingen aus dem Bereich industrienaher IT-Lösungen und Softwareprodukte.
Schwäbische Silicon Alley entwickelt sich
„Alle reden über die Digitalisierung, hier in der schwäbischen Silicon Alley wird sie gemacht“, nahm Schmid Bezug auf die besonders hohe Dichte an High-Tech-IT-Arbeitsplätzen in unmittelbarer Nähe des Zentrums.
So hat etwa die Daimler AG am Standort einen Forschungsschwerpunkt rund um Car-IT Themen. Die Deutschland-Zentrale von Hewlett-Packard befindet sich auf der anderen Straßenseite. Traditionell wichtiger IT-Player in Böblingen ist die IBM mit ihrem sehr großen Labor. Weiter finden sich hier zahlreiche Softwaremittelständler, wie die Compart AG, die besonders eng mit dem Softwarzentrum zusammen arbeitet.
Aber auch der Bereich IT-Forschung und Lehre entwickelt sich, so macht das noch junge Herman-Hollerith-Zentrum (initiiert von der Hochschule Reutlingen und mitgetragen von Industrie, Stadt und Kreis) mit Master Studiengängen und interessanten Forschungsansätzen auf sich aufmerksam. Die ADV – Akademie für Datenverarbeitung schließt die Lücke zwischen akademischer Ausbildung und der dualen Ausbildung in IT-Lehrberufen, wie sie an der Sindelfinger Gottlieb-Daimler-Schule 2, dem IT-Ausbildungszentrum der Region Stuttgart, erfolgt.
Aktive Standortpolitik
Bei der Einweihungsfeier wurde auch der Blick nach vorn gerichtet. So begrüßte der Leiter des Softwarezentrums die Initiative der Stadt Böblingen zur Revitalisierung des traditionsreichen Gewerbestandorts Hulb: „Davon erhoffen wir uns eine aktive Flächenpolitik, die es uns erlaubt, die herausragende Entwicklung des Softwarezentrums auch in Zukunft fortzuschreiben.“
Auf dem Campus des Softwarezentrums könnten in den kommenden Jahren weitere Entwicklungsschritte folgen.
Marion Oker, Vorsitzende der Stiftung Softwarezentrum sagte in der Einweihungsrede: „Das Softwarezentrum hat sich als wichtiges Kompetenzzentrum für IT-Unternehmen, insbesondere für Start-ups, etabliert und ist auch überregional eine nicht mehr wegzudenkende Größe. Sein Alleinstellungsmerkmal ist die Möglichkeit der unkomplizierten Bildung von Kooperationen zwischen IT-Unternehmen an einem Ort, was die bereits über 100 angesiedelten Unternehmen im Softwarezentrum zu einem einzigartigen IT-Cluster in der Region Stuttgart macht. Die Erweiterung schafft neue moderne Möglichkeiten für weitere Ansiedlungen und ein noch höheres Maß an Flexibilität für bereits bestehende Unternehmen.“
Carsten Claus, Vorsitzender des Beirats des Softwarezentrums Böblingen/Sindelfingen freute sich, dass die Räumlichkeiten im Softwarezentrum von Beginn an so stark nachgefragt wurden, dass die bestehenden Flächen schnell zu klein geworden sind. Mit der Eröffnung des Neubau III biete das SBS nun weiteren innovativen Firmen neue Flächen an. „Denn Innovationen braucht unser Standort, um auch in Zukunft attraktiv zu bleiben“ so Carsten Claus.